Projekte

1. Integriertes Informationsmanagement unter Nutzung des Fachstandards XPlanung

Am 30.11.2011 startete die SAKD offiziell das Projekt " Integriertes Informationsmanagement unter Nutzung des Fachstandards XPlanung". In einem Vorprojekt wurden bereits wesentliche Rahmenbedingungen des Vorhabens abgesteckt sowie Mitstreiter aus kommunalen Verwaltungen für Teilprojekte gewonnen.

Zur Auftaktveranstaltung referierten und diskutierten Fachleute und Betroffene aus kommunalen Verwaltungen verschiedene Optionen des Standardeinsatzes in kommunalen Planungsprozessen:

- Strategische Zielstellung des Projekts aus der Sicht eines integrierten Informationsmanagements im kommunalen Verwaltungsvollzug (Thomas Weber, Direktor SAKD, zum Vortrag),

- Potenziale der Nutzung standardisierter Bauleitpläne im kommunalen Marketing (Ludwig Martin, Bürgermeister Borsdorf, zum Vortrag),

- Erfahrungen mit dem Standard XPlanung in der Hansestadt Hamburg und der Region am Beispiel einer experimentellen Beteiligungsplattform sowie von Assistenzdiensten zur Baugenehmigung (Thomas Eichhorn, Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung der Freien und Hansestadt Hamburg, zum Vortrag),

- Vorgehensweise zur Informationsgewinnung aus Altplänen und Beispiele der bisherigen Umsetzung von Altplänen (Nico Mühl, Vermessungsbüro Boxberger, zum Vortrag)

- Aufgaben und Organisationsformen der Teams im Projekt (Bernd Kästler, SAKD, zum Vortrag).

Mit dem Projekt soll schrittweise der Fachstandard XPlanung in den kommunalen Planungsverfahren Einzug halten. Dabei geht es auch darum, die Einführung aus der Sicht verschiedener fachlicher Anforderungen zu koordinieren. Neben der technischen Integration soll auch eine optimierte Zusammenarbeit innerhalb und über die Organisationsgrenzen hinweg erprobt und eingeführt werden.

Inhaltliche Schwerpunkte des Projekts sind das (interne wie externe) Beteiligungsmanagement, das kommunale Standortmarketing und spezielle fachliche Analysen bzw. Assistenzfunktionen in der Bauleitplanung. In diese Prozesse sollen Erfahrungen bei der Integration der zentralen GDI-Komponenten Sachsens in das kommunale Informationsmanagement einfließen. Die Vielzahl der fachlichen und organisatorischen Themen wird durch kleine regionale Teams mit Unterstützung der SAKD soweit vorangetrieben, dass sie im Weiteren in Form geförderter E-Government-Projekte realisiert werden können.

2. Modellprojekte

Das Vorhaben XPlanung wurde mit der Durchführung eines Modellprojekts im Auftrag des LG GDI-DE unterstützt. Ziel des GDI-DE-Modellprojekts "XPlanung" war es, den Standard in Zusammenarbeit mit weiteren Projektpartnern (Landkreise, Städte und Gemeinden) durch Pilotimplementierungen praktisch zu erproben.

Für einen gemeinsamen Abschlussbericht haben die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin, die Planungsgemeinschaft RFNP Ruhr, die Metropolregion Hamburg und das Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung Brandenburg einen Erfahrungsbericht beigetragen. Näheres ist dem Abschlussbericht zu entnehmen.

3. Sächsische Initiativen

Verschiedene sächsische Kommunen bewarben sich zur Beteiligung am Modellprojekt. Aus den Erkenntnissen der Projektvorbereitungen und den Folgen der Verwaltungsreform wurden die Projekte nicht durchgeführt oder sollen neu geplant werden.

In Zusammenarbeit mit Pilotkommunen besteht die Absicht eines kommunalen IT-Dienstleisters, eine Service-Plattform zur Unterstützung der Anwendung von XPlanung aufzubauen. Im Rahmen der E-Government-Förderung begann die Firma IAC frühzeitig mit der Implementierung von XPlanung in der Version 1.0 mit einer sächsischen Gemeinde.

Inzwischen wurde der Standard bis zur Version 2.0 in das Produkt Polygis implementiert. Die SAKD wirkt in der Arbeitsgruppe "Kommunale Implementierung" an der weiteren Vervollkommnung und Verbreitung des Standards mit.

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4. Projekt XPlanung Bayern

Im Rahmen des E-Governmentpaktes der Staatsregierung mit kommunalen Spitzenverbänden wurde den Kommunen empfohlen, XPlanung zu nutzen.

Gleichzeitig wird die Einführung durch das bayrische Finanzministerium gefördert. In Zusammenarbeit mit kommunalen Dienstleistern und zentralen bzw. offenen Geo-Web-Diensten werden folgende Zielstellungen angestrebt:

  1. Transparente Prozesse in der Verwaltung optimieren Prozesse der Wirtschaft.
  2. Kleine und mittlere Unternehmen erhalten mit den aufgezeigten Governmentprojekten einen verlässlichen Rahmen.
  3. Zugriffe auf amtliche Geodaten schaffen Synergien für Wirtschaft auf Augenhöhe.
  4. Bereitstellung von Geoinformationen ist Wirtschaftsförderung und praktizierte Bürgernähe.

Zur Umsetzung dieser Ziele werden folgende Schritte unternommen:

  • Bereitstellung einer Software zum Erfassen von Umringen von Geltungsbereichen bzw interessierenden Einzelobjekten
  • Darstellungen in Landkreisportalen
  • Nutzung der Rasterobjekte (Scannen der Pläne und Erfassen von Umringen)
  • Aufsetzen von WMS-Diensten bzw. WFS-Diensten.

Beispiele unter http://gis.landkreis-augsburg.de

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5. Beteiligungsplattform Planauslegung mit XPlanung Hamburg

In einem Pilotprojekt "Bauleitplanung Online Pilot" (BOP) unter Leitung der Vermessungsverwaltung Hamburg wurden folgende Ziele angestrebt:

  1. Entwicklung einer Beteiligungslösung, mit der die Öffentlichkeitsbeteiligung, die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange sowie der Behörden in der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH) medienbruchfrei über das Internet ermöglicht wird.
  2. Einhaltung bzw. Nutzung internationaler IT-, Geo- (OpenGIS) und nationaler E-Government-Standards (XPlanung)
  3. Das elektronisch gestützte Beteiligungsverfahren wird prototypisch am Beispiel von zwei konkreten Bebauungsplanverfahren (also Echtfall: Lokstedt 56, Eimbüttel 35) praktisch erprobt. Der Pilot unterstützt die vom Baugesetzbuch festgelegten Beteiligungsverfahren in der Bauleitplanung.
  4. Das Beteiligungsmodul soll in seinem Endausbau Teil der Geodateninfrastruktur der Freien und Hansestadt Hamburg werden.
Technische Vorgehensweise
  1. Aufbereitung und Bereitstellung OpenGIS-konformer Web Map Visualisierungsdienste (WMS) von Geobasisdaten (z. B. Stadtgrundkarte, Luftbilder)
  2. Konvertierung beispielhafter Bebauungspläne in das Format XPlanGML und Speicherung auf der zentralen Geodatenbank (GeoServer)
  3. Bereitstellung der relevanten BPläne als Web Map Dienst
  4. Einrichtung eines transaktionalen OpenGIS-konformen Web Feature Dienstes (WFS-T) zu geometrischen Speicherungen von Einwendungen in der Geodatenbank
Ergebnis

Die für das Projekt große Beteiligung und zuverlässige Rückläufe in Form von Stellungnahmen gelang es ohne eine Werbung zu realisieren. Das gibt den projektverantwortlichen die Sicherheit, dass über das Medium Internet eine solche kommunikation Akzeptanz findet.

Die oben dargestellte technische Unterstützung soll systematisch ausgebaut werden, um die standardkonforme Verwaltung der Bauleitplanungen zu sichern.

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